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 38 SMART-HOME
AUF DEM WEG ZUM VERNETZTEN HAUS
Selbst wenn Sie ein erfahrener Hobby-Handwerker sind – die Elektroinstallation gehört immer in die Hände einer Fach- firma. Nur dann bezahlt Ihre Versicherung im Fall eines Scha- dens. Einen erfahrenen Fachmann zu beauftragen, macht auch deshalb Sinn, weil er Sie im Hinblick auf die Vernetzung Ihrer Elektrogeräte bestens beraten kann, denn eine Elektroinstalla- tion umfasst heute viel mehr als das Anbringen von Steckdosen und Lichtschaltern.
Rund 150 elektrische Geräte werden heute in einem durchschnittli- chen Haushalt genutzt. Das fängt bei der Haustechnik an, geht über die verschiedensten Haushaltsgeräte und endet schließlich bei der Unterhaltungselektronik. Jedes Gerät wird üblicherweise separat und über unterschiedliche Bedienelemente gesteuert. Die Geräte stimmen ihre Funktionen weder untereinander noch darauf ab, ob die Bewohner beispielsweise gerade zuhause oder im Urlaub sind. Das ist weder benutzerfreundlich noch besonders effektiv.
Ziel eines sogenannten Smart-Homes ist es, das Zuhause intelligen- ter, energieeffizienter und sicherer zu machen. Für die Steuerung von Heizung, Klimaanlage, Beleuchtung, Beschattung, Türschlös- sern, Alarmanlage, Rauchmeldern, Musikanlage und vielem mehr gibt es neben den gewohnten Schaltern zusätzlich eine zentrale Steuerung per App. Damit können diese Geräte von überall her per Smartphone oder Tablet bedient werden. In Kombination mit Ka- meras wird es auf diese Weise zum Beispiel möglich zu sehen, wer gerade an der Haustüre klingelt, und diesem Besucher per Türfrei- sprechanlage zu antworten, obwohl man selbst gar nicht zu Hause ist.
Doch ein Smart-Home kann noch mehr: Sind die Bewohner nicht zuhause, fährt es zum Beispiel die Heizung herunter, schaltet nicht benötigte Stromfresser ab, beschattet wenn nötig die Fenster und löst bei Einbruch oder Feuer automatisch Alarm aus. Damit ist ein smartes Zuhause nicht nur praktisch, sondern hilft auch beim Ener- giesparen und bei der Verbesserung der Sicherheit.
Smarte Technik kann nicht nur in Neubauten eingebaut werden, es gibt die Systeme auch zum Nachrüsten für bestehende Häuser. Da- bei müssen keine Kabel verlegt werden, da die Geräte ihren Strom von einer Batterie beziehen und drahtlos gesteuert werden.
Das Thema Sicherheit ist bei Smart-Homes unbedingt zu beachten. Es müssen Systeme installiert werden, die absolut sicher gegen- über unbefugtem Zugriff sind. Sonst könnte ein Einbrecher per WLAN nicht nur die Alarmanlage manipulieren, sondern sich im schlimmsten Fall auch noch selbst die Türe öffnen. Deshalb ist eine kompetente, ausführliche Beratung beim Spezialisten unabdingbar.
  UND WAS IST MIT NORMALEN STECKDOSEN UND LICHTSCHALTERN?
Die zeichnet der Elektrofachmann zusammen mit den Lei- tungen gemäß den dafür geltenden Normen in einen Verlege- plan ein. Üblicherweise werden die Leitungen und Rohre im Rohbau auf die Mauer verlegt, so dass sie später unter dem Putz verschwinden. Grundsätzlich sind für Neuinstallationen sogenannte FI-Schalter vorgeschrieben, die den Stromkreis sofort unterbrechen, wenn ein Fehler auftritt. Das ist wich- tig, damit man keinen gefährlichen Stromschlag bekommt. Im Bad müssen zudem bestimmte Abstände zwischen Elektroin- stallation und Wasserquellen eingehalten werden.
Zusätzliche Leitungen nachträglich unter Putz zu verlegen, bedeutet normalerweise Schmutz, Arbeit und hohe Kosten. Deshalb empfiehlt es sich, bereits bei der Bauplanung Leer- rohre vorzusehen, über die später ohne großen Aufwand wei- tere Leitungen verlegt werden können. Eine Alternative ist das Verlegen von Leitungen über Putz. Die Stromkabel wer- den dabei üblicherweise direkt über der Fußbodenleiste, ent- lang von Türrahmen oder in den Ecken des Raumes verlegt, damit sie möglichst unauffällig bleiben.
Viel besser ist es jedoch, Lichtschalter und Steckdosen gleich von Beginn an großzügig zu planen. Denn vielleicht kennen Sie das aus Ihrer aktuellen Wohnung: Egal ob am Schreib- tisch, hinter dem Fernseher oder in der Küche – eigentlich hat man immer ein paar Steckdosen zu wenig oder sie sind am falschen Platz. Deshalb gilt bei der Elektroinstallation: lie- ber großzügig planen, als sich hinterher über fehlende Steck- dosen und Lichtschalter zu ärgern. Überlegen Sie sich vorab also genau, wo Sie wie viele Anschlüsse benötigen und von welchen Stellen aus Sie das Licht an- und ausschalten möch- ten. Denken Sie dabei auch an künftige Nutzungsszenarien. Vielleicht wird aus dem Gästezimmer einmal ein Kinder- oder ein Fernsehzimmer? ◻
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