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32 BAUEN & WOHNEN HEIZUNG:
ENERGIESPAREN INKLUSIVE
Energie zu sparen ist eine der zentralen Herausforderungen für den Schutz unseres Klimas. Natürlich geht Energiesparen alle an, trotz- dem sind Bauherren und Hausbesitzer besonders gefordert. Schließlich entfallen rund 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der Europäischen Union auf Wohn- und gewerblich genutzte Häuser. Zusammen sind sie für über ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. Die Heizung ist mit einem Anteil von rund 75 Prozent der größte Energiefresser eines Hauses. Wie viel Energie für das Heizen benötigt wird, hängt in erster Linie von der Wärmedämmung des Hauses ab. Sie ist ausschlaggebend für den Wärmebedarf. Mit einer optimalen Wärmedämmung lässt sich der Energieverbrauch und damit auch die Belastung der Umwelt um über die Hälfte senken. Energie zu sparen ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Auch wenn zu Beginn erst mal Geld in moderne Technik investiert werden muss, zahlt sich der geringere Energieverbrauch vor dem Hintergrund steigender Energiekosten mittelfristig aus.
DIE BRENNWERTHEIZUNG
Aktuelle Technik vorausgesetzt, lässt sich selbst aus fossilen Brennstoffen ohne schlechtes Gewissen Wärme erzeugen. Moderne Öl- oder Gas-Brennwerthei- zungen nutzen selbst die in den Abgasen enthaltene Wärme und erzielen dadurch Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent. Damit zählt die Brennwerttechnik zu den effizientesten Heiztechniken. Im Vergleich zu Standardheizkesseln lassen sich mit Brennwertheizungen bis zu 30 Prozent der Heizenergie sparen.
DIE PELLETHEIZUNG
Seit vielen Tausend Jahren heizen Men- schen mit Holz. Holz ist der älteste und wichtigste nachwachsende Brennstoff überhaupt. Was viele nicht wissen: Holz verbrennt CO2-neutral, da Holz beim Ver- brennen genauso viel CO2 freisetzt, wie es beim Wachsen verbraucht. Pellets sind kleine Holzstäbchen, die zumeist aus
Rest- und Abfallholz gepresst werden.
Dazu reicht hoher Druck, Zusatzstoffe sind nicht nötig, da das holzeigene Lignin als natürliches Bindemittel dient. Durch ihre sehr geringe Restfeuchte haben Pel- lets einen extrem hohen Heizwert bei mi- nimalen Emissionen. So bleibt auch kaum Asche übrig. Außerdem ist die Lagerung – im Vergleich zu flüssigen Brennstoffen – einfach. Ein trockener Kellerraum genügt. Über eine Förderschnecke oder einen Va- kuumsauger gelangen die Pellets dann in den Brenner.
DIE WÄRMEPUMPE
Eine Wärmepumpe nutzt die Tempera- turunterschiede der Umgebung, um zu heizen.
Dazu wird ein umweltverträgliches Kälte- mittel in einem geschlossenen Kreislauf nacheinander verdampft, verdichtet und verflüssigt. Dadurch steigt der Druck, was wiederum hohe, zum Heizen geeignete Temperaturen erzeugt, die dann an die Heizkörper abgegeben werden können. Heizungen, die mit niedrigen Temperatu- ren arbeiten, wie Wand- oder Fußboden- heizungen, sind für Wärmepumpen ideal, da Wärmepumpen am effizientesten ar- beiten, wenn der Unterschied zwischen der Wärmequellen-Eintrittstemperatur und der Temperatur des Heizkreises mög-
lichst gering ist. Zudem sorgen Wand- und Fußbodenheizungen durch ihre angenehme und gleichmäßige Strahlungswärme für ein optima-
les Raumklima.
DIE SOLARANLAGE
Die Sonne ist die größte, sicherste und um- weltschonendste Energiequelle der Erde. Mit der Energie, die die Sonne in nur einer Stunde auf die Erde abstrahlt, könnte man den Jahresenergieverbrauch der gesam- ten Bevölkerung problemlos decken. Nut- zen lässt sich die Energie der Sonne zum Heizen und für die Warmwasseraufberei- tung. Wenn Sie eine Solaranlage zur Un- terstützung der Heizung einsetzen möch- ten, benötigen Sie eine vergleichsweise große Kollektorfläche und einen spezi- ellen Speicher. Solaranlagen lassen sich mit fast allen Heizungssystemen kombi- nieren. Sie schalten sich automatisch ab, sobald genug Sonnenenergie vorhanden ist. An einem sonnigen Wintertag heizen Sie dann ganz natürlich nur mit der Ener- gie der Sonne.
DIE LÜFTUNGSANLAGE
Nicht nur die Temperatur ist für ein an- genehmes Raumklima verantwortlich, auch die Qualität der Luft trägt ganz ent- scheidend dazu bei, ob wir uns wohlfühlen oder nicht. Dass dauerhaftes Lüften mit gekippten Fenstern bei laufender Heizung wenig sinnvoll ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Aber auch beim Stoßlüften geht Heizungsenergie verloren. Hier setzen moderne Lüftungsanlagen an, die bis zu 95 Prozent der Wärme zurück- gewinnen. Dazu wird die verbrauchte Luft abgesaugt, ihre Wärme wird über einen Wärmetauscher an die frische Zuluft ab- gegeben. Die beiden Luftströme bleiben dabei immer voneinander getrennt, um ei- nen Austausch von Verunreinigungen oder Gerüchen zu vermeiden. Eine Lüftungsan- lage mit Wärmerückgewinnung ergänzt also sinnvoll Ihre Heizungsanlage, spart Energie und sorgt zudem für ein gesundes Raumklima. •
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